Mehr Leben auf dem Werder

Rönner Werder. Foto Enno Meinusch

Wie möchten die Elbe wieder mit ihrer Aue verbinden und so Lebensräume für bedrohte Pflanzen- und Tierarten schaffen.

Das Deichvorland von Rönne und Niedermarschacht könnte durch die Entwicklung eines verbesserten Biotopverbunds ökologisch aufgewertet werden. Wie das gelingen kann, zeigt unsere Machbarkeitsstudie "Tide- und Auengewässer als öklogischer Biotopverbund am südlichen Elbufer (Rönner und Niedermarschachter Werder)".

Mit einer weitgehend offenen Wiesenlandschaft bieten die insgesamt knapp 100 ha umfassenden Flächen zwischen der Elbe und dem Deich großes Potenzial, Mittel- und Unterelbe besser miteinander zu verbinden. Aus einem vorhandenen Graben könnte ein naturnaher Wiesenbach entstehen, der die beiden Elbabschnitte im besten Falle miteinander vernetzt. Gleichzeitig könnten Ebbe und Flut ungehindert in den Unterlauf des Baches aus- und einschwingen. Dadurch würden sich wertvolle Tidelebensräume entwickeln.

Der Bach könnte etwa im Bereich der alten Fährstraße von der Elbe abzweigen und in Mäanderschleifen, begleitet von Altarmen und Teichen, durch die Wiesen pendeln und unterhalb der Elbbrücke bei Rönne an die Unterelbe anschließen.

Das weite Vorland am südlichen Elbufer wird schon jetzt bei Sturmfluten oder Hochwässern überfutet. Ein regelmäßiger Tideeinfluss besteht nicht. Dies könnte durch vergleichsweise einfache bauliche Maßnahmen geändert werden, denn grundsätzlich ist hier Raum für wertvolle Tide- und Auenlebensräume.  

Der Vorteil für die Natur wäre enorm: Neben vielen Pflanzenarten, Fischen und Insekten würden vor allem selten gewordene Vogelarten profitieren. Die bei Ebbe vorhandenen Wattflächen könnten stochernden Vögeln wie Grünschenkeln, Wasserläufern oder Regenpfeifern hervorragende Bedingungen zur Nahrungssuche liefern. Auf den weiten Wiesenflächen könnten Kiebitze und andere Wiesenbrüter ihre Jungen großziehen. Voraussetzung dafür ist neben der Maßnahmenumsetzung ein sinnvolles Nutzungskonzept. 

Von dem Projekt würde auch der Mensch profitieren: Eine strukturreichere Landschaft wäre nicht nur ökologisch wertvoller, sondern auch optisch ansprechender.

Unsere Illustration zeigt, wie sich die Vordeichfläche entwickeln könnte.

  • Illustration Rönner und Niedermarschachter Werder. Illustration SLE/von Schlippe

Möchten Sie mehr wissen: Hier finden Sie unseren Flyer zum Projekt. Werfen Sie hier einen Blick in die Machbarkeitsstudie und ihr Anhänge!


Stand Mai 2023

Wir haben bereits einen Großteil der für die Projektumsetzung erforderlichen Flächen erworben. Wenn alle erforderlichen Flächen verfügbar sind, starten wir mit der Detailplanung.
Im Rahmen der projektbegleitenden Bildungsarbeit entdecken Schülerinnen und Schüler der Ernst-Reinsdorf-Schule die Besonderheiten des Rönner Werders und lernen die Natur vor ihrer Haustür verstehen.

 
Fotos

  • Eine Wattfläche auf dem Rönner Werder, die zum Teil am Ufer mit Deckwerk befestigt wurde, umringt von Bäumen, die teilweise im Wasser stehen
  • Verrohrtes Gewässer mit acht in das Wasser eingesetzten morschen Holzpfählen auf dem Rönner Werder umringt von grünen und gelben Gräsern unter einem strahlend blauen Himmel
  • Dies den Tideeinfluss verhindernde Klappe auf dem Rönner Werder. Foto SLE.
  • Ein Rohr behindert den Durchfluss. Foto SLE.
  • Ein Rohr verhindert den Durchfluss. Foto SLE.
  • Natur vor der Haustür. Bildungsarbeit mit Schülern. Foto SLE
  • Bildungsarbeit mit Schülern der Ernst-Reinsdorf-Schule. Foto SLE
  • Kleine Insekten im Gewässer auf dem Rönner Werder. Foto SLE


Bezug zum integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar:

  • 3.7 NI: Maßnahmen zur Förderung/Schaffung von Prielsystemen

 

Stand Mai 2023