Im Kirchwerder Deichvorland schufen wir neue Tidelebensräume, um damit zur Biodiversität beizutragen. Ein Priel und ein Kleingewässer bieten neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Die Auswirkungen der Vordeichungen und Elbvertiefungen haben auch vor der oberen Tideelbe nicht Halt gemacht: Ihre Ufer sind zu einem sehr hohen Anteil vollständig verbaut, ihre Vorländer sind überwiegend schmal. Der Kontakt zwischen Wasser und Land ist stark eingeschränkt, die biologische Durchgängigkeit damit ebenfalls. Ihre Nebenarme (Dove Elbe und Gose Elbe) sind vollständig von der Elbe abgetrennt, ihre Nebenflüsse (Ilmenau, Luhe und Seeve) massiv überprägt. Der unnatürlich starke und weiter zunehmende Tidehub gefährdet die Artenvielfalt.
Am Hower Hauptdeich im Hamburger Bezirk Bergedorf weitet sich das sonst sehr schmale Deichvorland an der Elbe auf. Es wird hier nicht landwirtschaftlich genutzt, Röhrichte und Reste von Auwaldstrukturen säumen das Elbufer. Hier war Raum für mehr: Die Stiftung Lebensraum Elbe hat hier das Vorland besser mit der Elbe verbunden.
Ein neuer Priel kann Elbfischen und anderen Wasserorganismen zusätzlichen Lebensraum bieten. Ebenso können verschiedenste Pflanzen, vielleicht auch der Schierlings-Wasserfenchel, hier eine Heimat finden. Daher haben wir einen Ansiedlungsversuch unternommen. Die Ergebnisse finden Sie hier. Von einem kleinen Tümpel, der nicht immer Wasser führt, können Amphibien, Libellen und andere Insekten profitieren.
Unser Projekt wurde von der MSC Foundation gefördert.
Möchten Sie mehr wissen? Hier finden Sie unseren Flyer zum Projekt.
Sehen Sie sich auch unseren Projektfilm an:
Zur Erinnerung: Fotos von der Maßnahmenumsetzung
Bezug zum integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar
A 4.4 HH/SH: Entwicklung / Reaktivierung von Prielsystemen
„Erhaltung und Wiederherstellung von Prielstrukturen und zeitweilig wasserführenden Kleingewässern“ ist Ziel mit besonderer Bedeutung für die terrestrische, tidebeeinflusste Landschaftszone (IBP, S. 49).