Lebenslinie durchs Deichvorland

Neuer Priel in Kirchwerder - Morgenstimmung. Foto SLE

Im Kirchwerder Deichvorland schufen wir neue Lebensräume, um damit zur Biodiversität beizutragen. Ein Priel und ein Kleingewässer bieten neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

Die Auswirkungen der Vordeichungen und Elbvertiefungen haben auch vor der oberen Tideelbe nicht Halt gemacht: Ihre Ufer sind zu einem sehr hohen Anteil vollständig verbaut, ihre Vorländer sind überwiegend schmal. Der Kontakt zwischen Wasser und Land ist stark eingeschränkt, die biologische Durchgängigkeit damit ebenfalls. Ihre Nebenarme (Dove Elbe und Gose Elbe) sind vollständig von der Elbe abgetrennt, ihre Nebenflüsse (Ilmenau, Luhe und Seeve) massiv überprägt. Der unnatürlich starke und weiter zunehmende Tidehub gefährdet die Artenvielfalt.

Am Hower Hauptdeich im Hamburger Bezirk Bergedorf weitet sich das sonst sehr schmale Deichvorland an der Elbe auf. Es wird hier nicht landwirtschaftlich genutzt, Röhrichte und Reste von Auwaldstrukturen säumen das Elbufer. Hier war Raum für mehr - hier konnten wir das Vorland wieder besser mit der Elbe verbinden. 

Ein neuer Priel bietet Elbfischen und anderen Wasserorganismen zusätzlichen Lebensraum. Ebenso finden verschiedenste Pflanzen, vielleicht auch der seltene Schierlings-Wasserfenchel, hier eine Heimat. Daher haben wir einen Ansiedlungsversuch unternommen. Die Ergebnisse finden Sie hier. Von einem kleinen Tümpel, der nicht immer Wasser führt, können Amphibien, Libellen und andere Insekten profitieren. 

Unser Projekt wurde von der MSC Foundation gefördert.

  • Das Projekt wird von der MSC Foundation gefördert.

Möchten Sie mehr wissen? Hier finden Sie unseren Flyer zum Projekt.

Sehen Sie sich auch unseren Projektfilm an:

 

Stand Oktober 2023

 

Bezug zum integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar

  • A 4.4 HH/SH: Entwicklung / Reaktivierung von Prielsystemen
  • „Erhaltung und Wiederherstellung von Prielstrukturen und zeitweilig wasserführenden Kleingewässern“ ist Ziel mit besonderer Bedeutung für die terrestrische, tidebeeinflusste Landschaftszone (IBP, S. 49).