Wir entwickeln Ufer und Vorland im Naturschutzgebiet Schweenssand noch naturnäher.
Die beiden an der Süderelbe sich gegenüberliegenden Naturschutzgebiete Schweenssand und Heuckenlock bilden eine besondere naturräumliche Einheit: Hier finden sich die immer noch eindrucksvollen Reste einer ausgedehnten nacheiszeitlichen Sumpf- und Wasserwildnis mit ausgedehnten Auenwäldern. Dies ist in Europa nahezu einmalig - zumal sich beide Gebiete in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem der wichtigsten europäischen Häfen und inmitten einer pulsierenden Metropole befinden. Damit nicht genug - mit Wiebelschmiele und Schierlings-Wasserfenchel beherbergen beide Gebiete botanische Raritäten ersten Ranges.
Doch auch hier finden wir nicht unberührte Natur. Um Ufer und Vorland natürlicher zu gestalten, entfernten wir eine Aufschüttung und senkten das Deckwerk an einigen Stellen ab.
Entfernung einer Aufhöhung
Im westlichen Teil des Schutzgebiets befand eine etwa zwei Meter hohe, mit Brombeeren bewachsene Aufhöhung, die in den 1960er Jahren beim Bau eines Sportboothafens aufeschüttet worden war. Da sie Tideeinfluss und dynamische Entwicklung in diesem Bereich einschränkte, haben wir sie im Herbst 2022 entfernt. Langfristig kann sich hier ein Tideauwald entwickeln.
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Zur Erinnerung - Fotos:
Deckwerksabsenkungen
Die Ufer im NSG Schweenssand sind weitgehend durch Steinpackungen befestigt. An einigen Stellen waren diese bereits teilweise entfernt worden. Hierdurch entwickelten sich neue Priele, die Röhrichtflächen vergößerten sich. Insgesamt führte dies zu einer besseren Verzahnung von Land und Wasser.
Wir entfernen hier weitere überflüssige Steinschüttungen. Damit sich die wertvollen Strukturen ausschließlich vergrößern und verloren gehen, gehen wir dabei schrittweise und sehr vorsichtig vor.
Einige Absenkungen erfolgten in Kooperation mit der Hamburg Port Authority. An anderen Stellen wurde das Deckwerk in Handarbeit abgetragen. Wir beobachten die Entwicklung der umgestalteten Ufer, um entscheiden zu können, ob weitere Absenkungen nötig sind.
Ziele
Verbesserung der Voraussetzungen für die Herausbildung einer ästuartypischen Uferdynamik
Förderung einer strukturreichen Ufervegetation
Entwicklung einer natürlichen Vegetationszonierung im Übergangsbereich von Land und Wasser
Bezug zum Integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar (IBP)
Umsetzung der Maßnahme FR 1.8 HH/SH: Verbesserung der Uferstrukturen an Norder- und Süderelbe
Umsetzung der Maßnahme A 4.3 HH/SH: Erhaltung von naturnahen Ufern und Entwicklung von naturnäheren Ufern mit ästuartypischen Tideröhrichten