Wir möchten die "Schlinz" - das ist ein langer Priel im Naturschutzgebiet Altengammer Elbwiesen - naturnäher gestalten. Dadurch verbessern wir gleichzeitig die Verbindung der Elbe mit ihrer Aue.
Aktuelles:
Die Genehmigung ist erteilt. Die vorbereitenden Arbeiten für die Umsetzung unserer Maßnahme an der Schlinz haben begonnen.
- Bis Mitte November werden an bestimmten Abschnitten Röhricht gemäht und kleine Gehölze zurückgeschnitten. Dies ist notwendig, um die anschließenden Arbeiten zu ermöglichen. Das Röhricht erholt sich bereits nach kurzer Zeit wieder. Die Gehölze werden - soweit sie im Rahmen der Bauarbeiten nicht entnommen werden müssen - wieder austreiben.
- Im Dezember ließen wir die Fläche auf Kampfmittel und Munition untersuchen. Dies ist im Hamburg Pflicht und Voraussetzung für alle weiteren Bodenarbeiten.
- Im Anschluss an die Kampfmittelsondierung werden wir den Boden analysieren lassen, um zu ermitteln, wie wir mit dem Bodenaushub, der bei den Baumaßnahmen anfällt, umgehen können.
- Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist für September 2023 geplant.
Projekt:
Die Schlinz ist ein Priel im Bereich „Altengammer Elbwiesen“ westlich von Geesthacht. Sie verläuft auf langer Strecke weitgehend begradigt dicht entlang des Altengammer Hauptdeichs. Ihre Böschungen und Sohle sind größtenteils mit Steinschüttungen befestigt, besonders stark im etwa 95 m langen Mündungsabschnitt.
In den Altengammer Elbwiesen gibt es eine hohe Zahl gesetzlich geschützter Biotope. Hierzu zählen die Wattflächen am Elbufer, Priele, Röhrichte und Hochstaudensäume sowie Brenndolden-Auenwiesen, die zudem teilweise als FFH-Lebensraumtypen eingestuft sind.
Ziel unseres Projekts ist vornehmlich die Förderung des wassergeprägten Lebensraums. Aus einem engen, massiv mit Steinen befestigten Gewässer wird ein weiter, naturnaher Priel. Davon profitieren z.B. die Fische (etwa auch der geschützte Rapfen) und das Makrozoobenthos. Außerdem können sich deutlich größere Röhrichtbestände entwickeln, von denen wiederum die Röhrichtbrüter profitieren. Auch die typischen Uferstauden wie Blut-Weiderich, Echte Brunnenkresse, Wasser-Ehrenpreis oder Wasser-Greiskraut werden sich hier nach der Projektumsetzung ansiedeln. Vielleicht hält auch der Schierlings-Wasserfenchel wieder Einzug.
Indem wir mit unserem Projekt den ökologischen Zustand der Schlinz verbessern, fördern wir auch den Biotopverbund der Altengammer Elbwiesen.
Die Verlegung des Priels weg vom Deich trägt zur Verbesserung des Küstenschutzes bei.
Folgende Gewässerausbaumaßnahmen sind vorgesehen:
- Deckwerkabsenkung an der Mündung eines kleinen Seitenpriels der Schlinz,
- Rückbau der massiven Sohl- und Uferbefestigung im ca. 95 Meter langen Mündungsbereich der Schlinz; Abflachung der Uferböschungen sowie Herstellung einer leicht geschwungenen Gewässerachse,
- Verlagerung der Gewässersohle der deichparallelen Gewässerabschnitte vom Deich weg ins Vorland bei gleichzeitiger beidseitiger Böschungsabflachung; Verfüllung des ursprünglichen Priellaufes mit dem anfallenden Bodenaushub,
- Rückbau von zwei Doppelrohrdurchlässen bei Ersatz des westlichen Durchlasses durch eine Überfahrt/Durchlass mit deutlich größerem Fließquerschnitt
Impressionen vom Projektgebiet:
Defizite:
Ziele:
Arbeiten auf der Fläche:
Bezug zum integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar:
- Maßnahme FR 1.34 HH/SH: Naturnähere Gestaltung der "Schlinz"
Stand Januar 2023