Die Schlinz - jetzt naturnäher

Neu angelegter, geschwungener Verlauf der Schlinz. Foto SLE

Wir haben die "Schlinz" naturnäher gestaltet und dadurch auch die Verbindung der Elbe mit ihrer Aue verbessert.

Die Altengammer Elbwiesen in der Nähe des Wehrs bei Geesthacht sind eine Naturoase vor den Toren Hamburgs. Eine hohe Zahl wertvoller Biotope wie Wattflächen am Elbufer, Priele, Röhrichte und Hochstaudensäume und auch die Wiesen selbst tragen dazu bei, dass sich Tiere und Pflanzen hier wohlfühlen.

Hier fließt auch die Schlinz, ein etwa 1,6 km langer Priel. Sie befand sich bis 2023 allerdings in einem schlechten Zustand. Das haben wir verändert, indem wir

  • die Steine, mit denen Böschungen und Sohle befestigt waren, weitestgehend entfernten,
  • den Bereich der Mündung in die Elbe aufweiteten,
  • einen Seitenpriel im Mündungsbereich so mit der Elbe verbanden, dass die Fische jetzt auch bei Niedrigwasser in die Elbe schwimmen können,
  • eine Verrohrung durch einen breiten Durchlass ersetzten und eine weitere entfernten,
  • eine im Deichgrund verlaufende, begradigte Strecke in die Elbwiesen hinein verlegten.

Aus einem engen, teils massiv mit Steinen befestigten Gewässer wurde so ein weiter, naturnaher Priel, der teils sanft geschwungen durch die Elbwiesen verläuft. Davon profitieren z.B. die Fische (etwa auch der geschützte Rapfen) und auch das Makrozoobenthos. Es können sich nun deutlich größere Röhrichtbestände entwickeln, ein Plus für Röhrichtbrüter. Auch die typischen Uferstauden wie Blut-Weiderich, Echte Brunnenkresse, Wasser-Ehrenpreis oder Wasser-Greiskraut werden sich hier ansiedeln. Auf den frei gelegten Böden wächst 2023 bereits Schierlings-Wasserfenchel - ob er sich etabliert, bleibt abzuwarten.

Durch die Verbesserung des ökologischen Zustands der Schlinz haben wir auch den Biotopverbund in den Altengammer Elbwiesen gefördert.

Die Verlegung des Priels weg vom Deich trägt zur Verbesserung des Küstenschutzes bei.

Impressionen vom Projektgebiet:
  • Blick auf die Schlinz im August 2021. Foto Jan Wassmuth
Frühere Defizite:
  • An zwei Stellen wurde der Durchfluss massiv durch zu enge Durchlässe eingeschränkt. Foto SLE
  • Die Verbindung eines benachbarten Priels zur Elbe wurde durch eine Steinschüttung stark eingeschränkt. Bei abfließendem Wasser entstand eine Fischfalle. Foto SLE
  • Seitenbereiche und Sole waren zum großen Teil massiv mit Steinen befestigt. Foto SLE
Es profitieren:
  • Teichrohrsänger brüten im dichten Schilf. Foto Karen Arnold Pixabay
  • Blutweiderich und andere Uferstauden können sich hier entwickeln. Foto fabelzucker
  • Fische, wie der geschützte Rapfen, profitieren von naturnahen Prielen. Foto SLE
Arbeiten auf der Fläche
  • Die Sole und der Verlauf der Schlinz wurden naturnah gestaltet. Foto SLE
  • Bevor die Baumaßnahme starten konnte, wurde die Fläche auf Kampfmittel sondiert. Foto Fabelzucker
  • Eine Verrohrung wurde durch einen breiten Durchlass ersetzt und eine andere komplett entfernt. Foto SLE

Stand Oktober 2023

 

Bezug zum integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar

Maßnahme FR 1.34 HH/SH: Naturnähere Gestaltung der "Schlinz"