Mehr Raum für seltene Arten

Morgenstimmung auf Neßsand. Foto BUKEA

Um die Insel Neßsand noch artenreicher zu gestalten, legten wir Trockenrasenstandorte und feuchte Senken an.

Neßsand wurde in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts aufgespült. Seitdem konnte sich die Insel nahezu ungestört entwickeln. Es gibt hier dichte, urwaldartige Auwälder mit verschlungenen Prielen, beeindruckende Röhrichte, Schlick- und Sandwatten, aber eben auch Sanddünen und Trockenrasen. Selbst Flachwasserzonen sind in unmittelbarer Nähe. Fast alle Lebensräume, die es in diesem Bereich der Tideelbe geben kann, sind hier eng miteinander verbunden. Deswegen gehört die Insel zu den besonderen Naturschätzen der Tideelbe. Der ursprünglich vom Menschen angepflanzte Sanddorn - untypisch für die Tideelbe - hatte sich zuletzt jedoch massiv ausgebreitet und überwucherte wertvolle Trockenrasenflächen. Außerdem fehlten die eigentlich für Flussauen typischen Kleingewässer – sie sind entlang der gesamten Tideelbe kaum zu finden.

Um das Mosaik an wertvollen Lebensräumen auf Neßsand zu vervollständigen, entfernten wir im Herbst 2018 1,5 ha dichtes Sanddorngebüsch und schafften wieder Platz für Trockenrasen. Dabei legten wir unterschiedlich große Tümpel und feuchte Senken an.  

Trockenrasen ist selten und gehört auch zu den Lebensräumen der Tideelbe. Er ist gesetzlich geschützt. Hier auf Neßsand beheimatet er Rote-Liste-Arten wie das Blauschillergras, die Großblütige Königskerze oder die Karthäuser-Nelke. Zum Beispiel finden der Nachtigall-Grashüpfer oder der Kleine Feuerfalter hier ihre Nahrung.

Schauen Sie sich unseren Projektfilm an:

Das Projekt wurde in Kooperation mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft durchgeführt.

Stand Oktober 2023

 

Bezug zum Integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar (IBP)

„Erhaltung und Wiederherstellung von Prielstrukturen und zeitweilig wasserführenden Kleingewässern“ ist Ziel mit besonderer Bedeutung für die terrestrische, tidebeeinflusste Landschaftszone (IBP, S. 49).