Mehr Natur am Leuchtturm

Leuchtturm an der Bunthäuser Spitze. Foto Andreas Kreutzer/andreaskreutzer.de

Die Stiftung Lebensraum Elbe entwickelt an der Bunthäuser Spitze neue Tidelebensräume. Ein neu zu schaffender Pfad soll die Vielfalt der Lebensräume an der Tideelbe künftig hautnah erlebbar machen.

An der Bunthäuser Spitze im Süden von Wilhelmsburg teilt sich die Elbe in Süder- und Norderelbe. Markiert wird dieser Punkt durch einen kleinen grünen Leuchtturm - früher unverzichtbares Seezeichen, heute beliebtes Ausflugsziel. Ringsherum: rauschendes Schilf, dichter Auwald und viel Wasser. Aber auch: Flächen, die einst aufgeschüttet und mit standortfremden Pappeln bepflanzt und von Brombeeren oder dem standortfremden Japanischen Staudenknöterich überwuchert wurden.

Die Vordeichflächen an der Bunthäuser Spitze sind Teil des Naturschutzgebietes „Auenlandschaft Obere Tideelbe“. Die Stiftung Lebensraum Elbe hat eine dieser Flächen nun aufgewertet:

Die standortfremden Gehölze wurden entfernt und der aufgeschüttete Boden so abgetragen, dass die Tide wieder ein- und ausschwingen kann. Gemeinsam mit sieben Schulklassen aus Wilhelmsburg pflanzten wir im Frühjahr 2022 170 standorttypische Weiden. 

Aber nicht nur Weiden, auch vier Nachkommen der über 400 Jahre alten Flatterulme aus dem benachbarten Naturschutzgebiet Heuckenlock sowie vier junge wissenschaftlich nachgewiesene echte Schwarzpappeln, der einzigen Pappelart, die usprünglich an der Elbe heimisch war, sowie zwei Stieleichen als Vertreter der typischen Hartholzaue fanden auf der neu geschaffenen Fläche einen neuen Standort.

Das Besondere: Dieser neu gepflanzte Auwald soll direkt erlebbar sein. Auf dem Weg zum Leuchtturm soll es zukünftig möglich werden, in die Welt der Elbe einzutauchen und sich zwischen Weiden, Uferstauden oder inmitten des bis zu vier Meter hohen Schilfs wiederzufinden. Ein neu anzulegender Erlebnispfad soll begreifbar machen, welche wertvollen Lebensräume Ebbe und Flut hier täglich gestalten.

 

Schauen Sie sich unseren Info-Film an:


Fotos von den Pflanzungen

  • Zweiter Besuch: Schulkinder gießen ihre selbstgepflanzten Weiden. Foto SLE
  • Fleißig werden die gepflanzten Weiden gewässert und nach ersten Blättern gesucht. Foto SLE
  • Bunte Gießkannen. Foto SLE
  • Pflanzaktion mit Grundschulkindern. Foto SLE
  • Arbeitshandschuhe derGrundschulkinder. Foto SLE
  • Hochstauden am Elbufer bei Flut. Foto SLE.
  • Watt in der Bucht an der Bunthäuser Spitze. Foto SLE
  • Befestigte Ufer an der Bunthäuser Spitze. Foto SLE.

 

Bezug zum integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar:

  • FR 1.6 HH/SH     Erhaltung von Auwald-Röhrichtkomplexen mit Schierlings-Wasserfenchel an Norder- und Süderelbe
  • FR 1.8 HH/SH     Verbesserung der Uferstrukturen an Norder- und Süderelbe
  • FR 1.10 HH/SH   Zurückdrängung von invasiven Neophyten an Norder- und Süderelbe
  • A 6.3 HH/SH       Vermittlung des Beitrags der Unterelbe zur Artenvielfalt
  • A 6.4 HH/SH       Vermittlung der botanischen Bedeutung des Elbeästuars
  • A 6.6 HH/SH       Entwicklung von Themen und Vermittlungswegen, die alle Generationen ansprechen
  • A 6.7 HH/SH       Verbesserung der Barrierefreiheit von Naturerlebnissen
  • A 6.9 HH/SH       Förderung der Gebietsidentität

 

 Stand Mai 2023