Maßnahmenschwerpunkt "Obere Tideelbe"

Die obere Tideelbe am Wrauster Bogen. Foto Johannes Arlt

Die obere Tideelbe – ein Lebensraum mit Stärken, aber auch mit echten Schwächen. Was kann getan werden, um die aktuelle Situation zu verbessern? Wir haben ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt - von Strukturverbesserungen in der Elbe selbst über Aufwertungen im Deichvorland bis hin zu Maßnahmen in den Nebenflüssen.

Als "obere Tideelbe" wird der Elbeabschnitt vom Wehr Geesthacht bis zum Hamburger Hafen bezeichnet. Hier kommen der Schierlings-Wasserfenchel und der Rapfen, eine Fischart aus der Familie der Karpfen, schwerpunktmäßig vor. Sie ist auch Laichgebiet des Stints, einer Schlüsselart der Tideelbe. Als Bindeglied zur Mittelelbe wird sie eher vom Oberwasserabfluss geprägt. Die obere Tideelbe unterscheidet sich auch sonst von der unteren Tideelbe: Es gibt kaum Bereiche mit einer Tiefe von über 10 Metern und die Sauerstoffversorgung ist vergleichsweise gut.

Trotz dieser Stärken ist die obere Tideelbe ein Lebensraum voller Defizite: Ihre Ufer sind zu einem sehr hohen Anteil vollständig verbaut, ihre Vorländer sind überwiegend schmal. Ihre Nebenarme (Dove Elbe und Gose Elbe) sind von der Elbe abgetrennt, ihre Nebenflüsse (Ilmenau, Luhe und Seeve) massiv überprägt. Der unnatürlich starke und zunehmende Tidehub gefährdet die Artenvielfalt. Hierdurch ist die Verfügbarkeit von geeignetem Lebensraum für den Schierlings-Wasserfenchel stark eingeschränkt. Und auch die Fische haben es schwer: Die Staustufe Geesthacht ist ein großes Wanderhindernis für Fische.

Die obere Tideelbe liegt uns daher besonders am Herzen. Wir haben ein komplexes Maßnahmenprogramm entwickelt, das wir schrittweise umsetzen:

 

1. Maßnahmen zur Aufwertung der Deichvorländer

  • Konzept zur kleinräumigen Aufwertung des Fliegenberger Werders

 

2. Maßnahmen zur Aufwertung der Ufer

 

3. Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur

 

4. Aufwertung der Nebenflüsse

 

5. Standortverbesserungen für den Schierlings-Wasserfenchel

 

6. Verbesserung der Fischdurchgängigkeit

 

7. Bearbeitung von Forschungsfragen

 

Stand Oktober 2023