Vielfalt fürs Vorland

Ufer bei Obergeorgswerder. Foto SLE

Im Deichvorland bei Obergeorgswerder entwickelten wir Tidelbensräume und gaben so einen weiteren Uferabschnitt der Norderelbe an die Natur zurück.

Die Elbinsel Wilhelmsburg wurde seit dem Mittelalter Stück für Stück eingedeicht – und der Elbe ihre flachen und dynamischen Uferbereiche damit größtenteils genommen. Heute gibt es nur noch wenige Vordeichflächen. Die entlang der Norderelbe noch verbliebenen haben ihre Natürlichkeit größtenteils verloren: Ihre Ufer wurden mit Steinschüttungen massiv befestigt, der Bereich zwischen Deich und Elbe hoch aufgespült. Der Tideeinfluss wurde dadurch stark eingeschränkt, Lebensräume gingen verloren.

Hamburg erkannte den Wert des raren Deichvorlands bereits vor einigen Jahren: Seit 2010 stehen die Vordeichflächen auf Wilhelmsburg entlang der Norderelbe unter Naturschutz. Zuvor hatte man das Deichvorland bei Kreetsand durch eine Deichrückverlegung vergrößert. Hier entwickelte die Hamburg Port Authority entwickelte von 2012-2022 vielfältige Tidelebensräume.

Eine direkt benachbarte Fläche haben wir kleinräumig aufgewertet. Zwei neue Priele sollen unter anderem dem Aussterben bedrohten Schierlings-Wasserfenchel einen neuen Standort bieten. Auch die Lebensräume vieler Elbfische und des in der Nähe ansässigen Seefrosches wurden durch diese Maßnahme erweitert. Zusammen mit einem neuen Kleingewässer entstand so ein vielfältiger und lebendiger neuer Naturraum.

Sehen Sie sich unseren Film zum Projekt an:

Schauen Sie, was passiert, wenn Ebbe und Flut in die neu angelegten Priele ein- und ausschwingen:

 Stand Oktober 2023

 

Bezug zum Integrierten Bewirtschaftungsplan für das Elbeästuar (IBP)

  • A 4.3 HH/SH: Erhaltung von naturnahen Ufern und Entwicklung von naturnäheren Ufern mit ästuartypischen Tideröhrichten
  • A 4.4 HH/SH: Entwicklung / Reaktivierung von Prielsystemen
  • A 4.5 HH/SH: Förderung von Erhaltungszielen der Natura 2000-Gebiete durch Abgrabung von Spülfeldern mit ästuaruntypischen Biotopen